Was wollen sie bloss?
Da stehe ich nun, in diesem kleinen, engen Raum, vollgestopft mit lauter Sachen, die nicht mehr gebraucht werden, Kisten, Schuhkartons, Plastiktüten und Kleiderstangen, vollgehängt bis zum Bersten. Vor mir allerdings ist ein freier Platz, von der Tür aus geht man direkt auf mich zu, ideale Lichtverhältnisse sind auch gegeben. Denn ich, ja, ich werde gebraucht. Jeden Tag, manchmal sogar mehrmals, kommen sie auf mich zu, unschlüssig, abschätzend, kritisch. Manchmal sind sie schnell wieder weg, werfen nur einen kurzen Blick in meine Richtung, gehetzt und voller Stress. An anderen Tagen bleiben sie länger, mal erfreut, mal traurig, nerven mich regelrecht mit ihrer Anwesenheit.
Und erst die Sonne. Sie schwärmen von ihr, scheinen in Sonnenzeiten ihr Aussehen zu verändern, treten mir ganz anders gegenüber, freizügig, offener und irgendwie auch entspannter. Aber wehe mich trifft ein Sonnenstrahl. Dann verändert sich alles, sie blinzeln mit ihren Augen, verziehen ihre Gesichter zu unbeschreiblichen Grimassen, verdecken sie mit ihren Händen und eilen zum Vorhang, ganz so, als wäre mein Anblick unsagbar schrecklich, nicht auszuhalten. Und schon finde ich mich im elektrischen Lampenlicht wider, ohne Sonne, aber sie sind immer noch da.
Aber hat eigentlich schonmal jemand mich gefragt? Wie es für mich ist, wenn sie immer vor mir stehen, aber durch mich hindurch zu gucken scheinen? Was sich für Szenen vor meinen Augen abspielen, ohne dass ich gefragt werde? Was ich für Anblicke ertragen muss? Einfach so, ohne dass sie mal an mich denken. Was wollen sie bloss von mir?
Anfangs habe ich mich gefreut, weil ich dachte, dass mir besonders intensive Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Habe sie aufmerksam angeschaut und gewartet. Bis ich bemerkte, dass es niemals um mich ging. Dass ich nur Mittel zum Zweck war. Dass es immer nur um sie ging. Sie ganz allein, immerzu, drehen wenden, zupfen, ziehen, lachen, weinen, ändern, schminken, bürsten, gelen, putzen, drücken, lieben, stylen, rasieren, pudern, cremen, schneiden, verwuscheln, wallen, zerren, kleiden, trällern, umarmen, trennen, zerstäuben, knautschen, toupieren, feilen, ausrupfen...
Und das alles mit mir, aber ohne mich...
Und erst die Sonne. Sie schwärmen von ihr, scheinen in Sonnenzeiten ihr Aussehen zu verändern, treten mir ganz anders gegenüber, freizügig, offener und irgendwie auch entspannter. Aber wehe mich trifft ein Sonnenstrahl. Dann verändert sich alles, sie blinzeln mit ihren Augen, verziehen ihre Gesichter zu unbeschreiblichen Grimassen, verdecken sie mit ihren Händen und eilen zum Vorhang, ganz so, als wäre mein Anblick unsagbar schrecklich, nicht auszuhalten. Und schon finde ich mich im elektrischen Lampenlicht wider, ohne Sonne, aber sie sind immer noch da.
Aber hat eigentlich schonmal jemand mich gefragt? Wie es für mich ist, wenn sie immer vor mir stehen, aber durch mich hindurch zu gucken scheinen? Was sich für Szenen vor meinen Augen abspielen, ohne dass ich gefragt werde? Was ich für Anblicke ertragen muss? Einfach so, ohne dass sie mal an mich denken. Was wollen sie bloss von mir?
Anfangs habe ich mich gefreut, weil ich dachte, dass mir besonders intensive Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Habe sie aufmerksam angeschaut und gewartet. Bis ich bemerkte, dass es niemals um mich ging. Dass ich nur Mittel zum Zweck war. Dass es immer nur um sie ging. Sie ganz allein, immerzu, drehen wenden, zupfen, ziehen, lachen, weinen, ändern, schminken, bürsten, gelen, putzen, drücken, lieben, stylen, rasieren, pudern, cremen, schneiden, verwuscheln, wallen, zerren, kleiden, trällern, umarmen, trennen, zerstäuben, knautschen, toupieren, feilen, ausrupfen...
Und das alles mit mir, aber ohne mich...
Annapopanna - 8. Jan, 15:15
birteschafi - 9. Jan, 14:55
ja spiegel wohl, aber auch viele menschen oder nicht... aneinander beieinander aber doch allein. leider immer wieder, jeden tag wenn man sie in ihren gruppen sieht. nur der spiegel kann sich nicht wehren, der rest traut sich nicht oder fuehlt sich wohl
oder??