Photographie in Gelb
Alles, was ich sehe, wird auf einmal gelb. Gelb ist alles, worauf ich achte. Oder nichts ist gelb. Gelb ist das Kriterium, womit ich meine Umgebung beleuchte. Das Gelb fängt an meinen Blick zu dominieren. Kleinigkeiten, die ich sonst wahrscheinlich übersehen hätte, sehe ich nun, weil sie gelb sind. Ich fange an, mehr auf Farben zu achten. Fast nur noch auf Farben zu achten. Es verändert den Blick.
Ich photographiere etwas Gelbes. Es ist Moos. Aber Moos kann nicht gelb sein. Moos ist grün, in diesem Fall verblichenes, verdörrtes Grün. Kann verblichenes Grün gelb sein? Ich frage mich, ob andere Menschen Gelb genauso sehen wie ich. Sehen alle Menschen Farben gleich? Oder wird vielleicht das, was ich als gelb empfinde von anderen Menschen ganz anders, vielleicht sogar als rot wahrgenommen? Wer kann mit Sicherheit sagen, wie andere Augen sehen?
Wann ist etwas nicht mehr gelb? Die Ränder bzw. Schwellen zum Gelb sind fließend. War das eben schon orange? Ist blond gelb?
Ich komme nicht umhin, Ausschnitte mit gelb auf ihre Umgebung hin abzutasten. Um es interessanter zu machen, tastet mein Blick das Umfeld ab, sucht nach ungewöhnlichen Winkeln, um das Erkennen später vielleicht zu erschweren. Ich tue also etwas im Hinblick darauf, was ich später haben möchte. Ich schaffe es nicht, mich einfach nur auf das Gelb einzulassen.
Sie brachten einen Geist hierher, der nur zu vernehmen bereit war, was seiner Erwartung entsprach. Das ist das Mißliche, wenn man (wie es irgendwo heißt) nur sucht, was man bereits gefunden hat. Aber (wie es anderswo heißt) der Mensch ist absurd durch das, was er sucht, und groß durch das, was er findet, und nichts Kostbares, das er gefunden hat, hat er anders gefunden als dadurch, daß er mit dem Kopf dageghenstieß...
Paul Valery, Mon Faust
Ich photographiere etwas Gelbes. Es ist Moos. Aber Moos kann nicht gelb sein. Moos ist grün, in diesem Fall verblichenes, verdörrtes Grün. Kann verblichenes Grün gelb sein? Ich frage mich, ob andere Menschen Gelb genauso sehen wie ich. Sehen alle Menschen Farben gleich? Oder wird vielleicht das, was ich als gelb empfinde von anderen Menschen ganz anders, vielleicht sogar als rot wahrgenommen? Wer kann mit Sicherheit sagen, wie andere Augen sehen?
Wann ist etwas nicht mehr gelb? Die Ränder bzw. Schwellen zum Gelb sind fließend. War das eben schon orange? Ist blond gelb?
Ich komme nicht umhin, Ausschnitte mit gelb auf ihre Umgebung hin abzutasten. Um es interessanter zu machen, tastet mein Blick das Umfeld ab, sucht nach ungewöhnlichen Winkeln, um das Erkennen später vielleicht zu erschweren. Ich tue also etwas im Hinblick darauf, was ich später haben möchte. Ich schaffe es nicht, mich einfach nur auf das Gelb einzulassen.
Sie brachten einen Geist hierher, der nur zu vernehmen bereit war, was seiner Erwartung entsprach. Das ist das Mißliche, wenn man (wie es irgendwo heißt) nur sucht, was man bereits gefunden hat. Aber (wie es anderswo heißt) der Mensch ist absurd durch das, was er sucht, und groß durch das, was er findet, und nichts Kostbares, das er gefunden hat, hat er anders gefunden als dadurch, daß er mit dem Kopf dageghenstieß...
Paul Valery, Mon Faust
Annapopanna - 22. Nov, 11:26
Imke-Hinrichsen - 22. Nov, 17:21
ja aber wirklich!
wäre bestimmt mal interesant farben zu sammeln... *denk*
und wenn verdörrtes moos gelb wird das vorher grün war... was fehlt dann? blau! blau ist die farbe des wassers... (naja eigentlich ja nicht) aber auch die farbe des lebens irgendwie... und die sonne soll ja auch gelb sein... gelb also die farbe des todes und blau das leben und zusammen ergeben sie grün... und das eine kann nicht ohne das andere sein.. (naja ich hör mal auf sonst geht das noch stunden so weiter)
auf jeden fall sehr inspirierend*s*
und wenn verdörrtes moos gelb wird das vorher grün war... was fehlt dann? blau! blau ist die farbe des wassers... (naja eigentlich ja nicht) aber auch die farbe des lebens irgendwie... und die sonne soll ja auch gelb sein... gelb also die farbe des todes und blau das leben und zusammen ergeben sie grün... und das eine kann nicht ohne das andere sein.. (naja ich hör mal auf sonst geht das noch stunden so weiter)
auf jeden fall sehr inspirierend*s*
hendrik.weber - 28. Nov, 10:48
Hi,
einer meiner "ewigen" Lieblingssätze: ...ich suche nicht, ich finde..." (Picasso).
Gruß
Hendrik
Gruß
Hendrik
sehr interessant!!!
nächstes mal werde auch ich versuchen mir tiefsinnigere gedanken zu machen als bloß irgend n mist über bier zu verzapfen!!!